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Lateinische Weisheiten

Die Spuren der Römer sind überall (4)

Fassade an der Straße Alter Wall in Hamburg: Wenn man vom Hamburger Rathausmarkt in die Straße Alter Wall einbiegt, steht man vor einem repräsentativen Gebäude, in dem früher einmal die Reichsbank untergebracht war. Dieses Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und mit verschiedenen Figuren geschmückt, die die unterschiedlichen Wirtschaftszweige der Hansestadt repräsentieren wie Landwirtschaft, Seefahrt, Handel, Produzierendes Gewerbe und Fischerei. Die Wirtschaftsmacht von Hamburg symbolisiert der Gott Merkur, die Streitkraft der Stadt die Figur eines Ritters.

Wie oben schon erwähnt handelt es sich um das Gebäude der ehemaligen Reichsbank. Da liegt es nahe, dass man die Fassade mit einer Vielzahl von Münzen, die aus den unterschiedlichsten Teilen Europas stammen, verziert hat. In diesem Beitrag seht ihr eine dieser Münzen. Sie gefällt mir deshalb besonders gut, weil sie einen Pinienzapfen abbildet, und eben deshalb auf meine Website mit Latein und Natur besonders gut passt.

Wir lesen auf dieser Münze folgende Inschrift:

MDLXI AVGVSTA VINDELICORUM

Diese Inschrift beginnt wie man schnell erkennt mit einer Jahreszahl. Die Jahreszahl könnt ihr jetzt sicher schon entziffern: Es ist 1561. Augusta Vindelicorum bezeichnet die heutige Stadt Augsburg. Vollständig müsste es eigentlich heißen:

Augusta Urbs Vindelicorum

Das bedeutet übersetzt: Die ehrhabene Stadt der Vindeliker. Der Volksstamm der Vindeliker wohnte vor der Zeit der Römer auf diesem Gebiet.

Übrigens ziert ein Pinienzapfen oder auch Zirbelnuss genannt noch heute das Stadtwappen von Augsburg.

Hamburg, Reichsbank:: Münze aus Augsburg mit lateinischer Beschriftung
Augsburger Münze: Abbild eines Pinienzapfens

Auf der Fassade der Reichbank finden sich noch weitere interessante Münzen, die ich in einem späteren Beitrag beschreiben werde.

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