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Rätselhafte Ansichten

Was ist denn das?

Gefunden habe ich dieses seltsame Teil am Fuß einer alten Eiche in der Nähe von Quickborn. Eine verlässliche Antwort auf die Frage, was das ist, habe ich leider nicht.

Allerdings habe ich gegoogelt und danach zumindest eine Vermutung. Es handelt sich höchstwahrscheinlich um den Gemeinen Klapperschwamm. In Japan und China ist er ein beliebter Speisepilz, der auch als Nahrungsergänzungsmittel Anwendung in der fernöstlichen Naturheilkunde findet. So wird er zur Stärkung des Immunsystems, zur Heilung von Bluthochdruck, Diabetes und sogar Krebs und zur Senkung des Cholesterinspiegels eingesetzt.

Besonders interessant ist sein Name. Auch hier gilt wieder nomen est omen. Ihr erinnert sicher noch meinen Beitrag zu diesem Thema und das Quiz zu den sprechenden Pflanzennamen. Die Bezeichnung Klapperschwamm soll darauf zurückzuführen sein, dass die einzelnen Hüte, wenn man den Schwamm schüttelt, gegeneinanderschlagen und ein klapperndes Geräusch erzeugen. Auch sein lateinischer Name grifola frondosa, was übersetzt so viel bedeutet wie belaubter Greif, ist recht spektakulär. Grifola nimmt Bezug auf den „Greif“ aus der griechischen Mythologie – griechisch gryphon-, ein Flugungeheuer mit Adlerschwingen. Der Artname frondosa kommt von lateinisch „frondosus“ = beblättert, belaubt. Der Pilz erhielt diesen Namen wohl, weil seine Hüte an die Fänge dieser Greifvögel erinnern.

Aber es gibt noch weitere lustige Namen. Im Japanischen heißt der Schwamm maitake, was tanzender Pilz bedeutet. Es gibt verschiedene Vermutungen wie dieser Name entstanden ist: Die Form des Pilzes soll an tanzende Nymphen erinnern. Oder die Pilzsammler sollen vor Freude getanzt haben, wenn sie diesen schmackhaften großen und eher seltenen Pilz gefunden haben.

Ein weiterer Name ist „Henne des Waldes“, weil seine grau-braunen überlappenden Fruchtkörper an das Federkleid eines Huhns erinnern sollen. Übrigens ist hen of the woods auch sein englischer Name. Aber es finden sich auch die Namen Widderkopf oder Schafskopf für diesen Pilz, weil man bei seinem Anblick auch an das lockige Fell dieser Tiere erinnert wird.

In Deutschland soll der Klapperschwamm sehr selten sein, gilt als gefährdet und ist geschützt. Weil er als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird, wird er heute aber auch in entsprechenden Kulturen angebaut.

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